Vom 23. Juni bis zum 8. Juli waren wir mit der VASCO DA GAMA, dem klassischen Hochsee-Kreuzfahrtschiff von nicko cruises für bis zu 1.000 Gäste, ab Warnemünde bis Kiel in Dänemark, Schweden, Norwegen und Island unterwegs. Wir möchten nun ausführlich auf die 15-tägige Kreuzfahrt zurückblicken.
Seit nun zwei Jahren ist nicko cruises mit der VASCO DA GAMA auf dem deutschen Markt aktiv. Übernommen von der insolventen Cruise and Maritime Voyages, hat man es mit vielen Millionen gerade in den Kabinen, aber auch von der technischen Seite noch einmal rundum fit gemacht. Die öffentlichen Bereiche wurden bereits vor der Zeit bei nicko cruises ziemlich umfangreich modernisiert und erneuert.
Hinweis: Cruise Paper reist auf Einladung von nicko cruises. Dies beeinflusst unsere Berichterstattung jedoch nicht. Wir schildern wahre Tatsachen und teilen unsere offene Meinung.
Die Route entspricht so ziemlich dem, was nicko cruises in seinem Marketing-Auftrifft verspricht: Besondere Routen und Kreuzfahrten, die so auf dem Markt gar nicht bzw. kaum angeboten werden. Zu Beginn der Reise ging es also nach Kopenhagen, Göteborg und Kristiansand, ehe wir nach Island übersetzten, wo wir gleich ganze fünf Tage in Reykjavik, Grundarfjördur, Isafjördur und Akureyri verbracht haben. Auf dem Rückweg zurück nach Deutschland ging es dann nochmal nach Bergen. Die vielen Seetagen zwischendurch, von denen wir auf dieser Reise gleich fünf hatten, waren auch ziemlich passend, sodass man das Erlebte gut verarbeiten konnte.
Die Ausflüge waren ebenso besonders und abenteuerreich, wie die Route an sich. So ging es zum Beispiel mit dem Wasserflugzeug in die Lüfte über Kopenhagen, mit dem RIB-Boot auf Walbeobachtung oder zu den Papageientaucherinseln. Auch zwei Ganztagesausflüge waren mit dabei. Die Organisation der Ausflüge war sehr gut, man hat wahnsinnig viel zu sehen bekommen und wurde immer wieder überrascht. Das Preisniveau der Ausflüge war jedoch etwas hoch. So lag der dreistündige Ausflug in die Breidafjördur-Bucht bei stolzen 245 Euro pro Person. Es ging aber auch günstiger: Der Ganztagesausflug in Akureyri kostete für neuneinhalb Stunden 145 Euro pro Person - das war dann in Ordnung.
Sehr positiv überrascht hat uns unsere Balkonkabine auf Deck 9, die bereits zu den höheren Kabinenkategorien auf der VASCO DA GAMA gehört. Eine Flasche Wein und Mineralwasser stehen so zu Beginn der Reise zur Begrüßung auf der Kabine. Man hat außerordentlich viel Platz und vor allem auch genug Stauraum, sodass man sich hier zu zweit problemlos für die zwei Wochen einrichten konnte. Bei der Renovierung vor zwei Jahren, wurden unter anderem die Sofas, Fernseher und Teppiche in den Kabinen erneuert. Eine kostenpflichtige Minibar gibt es ebenfalls. Ein Highlight ist außerdem der Balkon selbst, der nicht nur ziemlich groß ist, sondern auch über sehr gemütliche und gepolsterte Lounge-Möbel verfügt.
Aus der Reihe tanzt das Badezimmer, das mit seiner Badewanne leider einen negativen Punkt darstellt. Der hohe Einstieg ist gerade für ältere Gäste ziemlich unvorteilhaft. Die Innenkabinen sowie die Suiten an Bord sind jedoch mit einer richtigen Dusche ausgestattet und auch dementsprechend im Deckplan gekennzeichnet. Wer das also unbedingt möchte, sollte diese Kabinen buchen.
Positiv ins Auge gestochen sind ebenfalls die öffentlichen Bereiche der VASCO DA GAMA. An Bord gibt es insgesamt sieben Bars und Cafés, darunter das ,,Cappuccinos’’, wo wir ganz gern unseren morgendlichen Kaffee getrunken haben, den sehr hübschen Blue Room, die Ocean Bar und noch viele mehr. Am längsten geöffnet bis ein Uhr hat in der Regel ,,The Dome’’. Reich an Außendecks ist das Schiff ebenfalls: Auf Deck 6 gibt es ein Rundum-Panoramadeck, am Heck gibt es einige Außenbereiche, den Oasis Pool am Heck und auf Deck 10 befindet sich das Lido Deck, welches mit einem großen Glasdach verschlossen werden kann. Der Bereich ganz vorne am Bug wird ein Mal pro Reise für alle Gäste geöffnet. Schade, dass man das nicht öfter macht.
Einen Wellnessbereich gibt es auf der VASCO DA GAMA auf Deck 10. Eine Sauna, ein Dampfbad und ein Ruheraum stehen hier zur kostenfreien Nutzung zur Verfügung. Das Manko hier ist, dass die Sauna keinen Meerblick bietet und daher etwas dunkel und ungemütlich erscheint. Anders hingegen das Fitnessstudio: Hier hat man einen fantastischen Ausblick sowie eine große Auswahl an verschiedenen Fitnessgeräten. Das Jade Spa bietet gegen Aufpreis außerdem einige Wellnessanwendungen sowie Massagen, mit denen ich beide Male sehr zufrieden war.
Das Herzstück des Entertainments an Bord der VASCO DA GAMA ist die Hollywood’s Show Lounge. Diese erstreckt sich über zwei Decks und ist sozusagen das Theater des Schiffes. An fast allen Abenden hat das bordeigene Ensemble verschiedene Shows präsentiert, die auch über die zwei Wochen immer unterschiedlich waren. Insgesamt kann man sagen, dass die Shows eher durchwachsen waren. Es war viel gutes dabei, aber auch einiges nicht ganz so ansprechendes. Begeisterung kam hingegen zum Ende der Kreuzfahrt auf, als eine Sandmalerin aufgetreten ist. Ein ganz besonderes Erlebnis, bei dem man auch wirklich aufmerksam und mit großem Staunen zuschaut, das war schon eher nach unserem Geschmack. Überzeugt hat im gesamten auch die Live-Musik in den verschiedenen Bars sowie Lounges des Schiffes. Gerade die Band im ,,The Dome’’ hat ihre Gäste regelmäßig wahrlich vom Hocker gehauen, denn die Tanzfläche war immer gut gefüllt. Wer es etwas gediegener mag, darf sich natürlich gern auch in die anderen Bars des Schiffes zurückziehen. Bereits im Voraus der Reise waren außerdem ,,Olaf der Flipper’’ sowie ,,Klaus und Klaus’’ als Gastkünstler angekündigt worden. Unserer Musikrichtung haben sie nicht wirklich entsprochen, doch natürlich muss einem dieser Musikstil gefallen. Die Gäste waren auf jeden Fall merklich angetan.
Die VASCO DA GAMA kann durchaus auch für Familien eine interessante Option sein, wenn auch sie nicht so viel Bespaßungsangebote bietet, wie der Mittbewerber mit Mund und Auge. Auf ausgewählten Reisen, insbesondere in den deutschen Schulferien, gibt es ein separates Kids-Programm an Bord, das jeden Abend neu auf der Kabine zu finden ist. Zu Beginn der Kreuzfahrt findet außerdem ein kleines Kennlerntreffen statt. Auch die Konditionen können für eine Reise mit der VASCO DA GAMA sprechen: Kinder bis 16 Jahren fahren in einer Familienkabine (Kabine mit Verbindungstür) bei zwei Erwachsenen kostenfrei mit. Danach gilt ein Festpreis von 80 Euro pro Nacht.
An Bord der VASCO DA GAMA gilt die bereits vom Fluss bekannte ,,nicko cruises Vollpension’’. Die Speisen in den drei Hauptrestaurants ,,Waterfront’’, ,,Mediterranean’’, ,,Fusion’’ sowie im Buffet Restaurant ,,Club Bistro’’ sind bereits im Reisepreis enthalten. Am Lido Deck befindet sich der ,,Al Fresco Grill’’, der bis 23 Uhr typischen Pool Grill-Speisen wie Burger, Pizza etc. bietet. Am Buffet Restaurant befindet sich außerdem eine Kaffee- und Wasserstation, die allen Gästen 24 Stunden am Tag kostenlos zur Verfügung steht. Darüberhinaus müssen die Getränke in den Restaurants und Bars gezahlt werden. Die Preise sind allerdings ziemlich human: Eine Cola liegt bei 2,20 Euro, ein Aperol bei 4,80 Euro und ein Cocktail zwischen 7 und 8 Euro. Getränkepakete kann man im Voraus der Reise bei Buchung oder alternativ am ersten Tag an Bord buchen.
Jeden Abend hat man die Möglichkeit ganz individuell zu wählen, wo man essen möchte. Es gibt in allen Restaurants keine festen Essenszeiten als auch keine fest zugewiesenen Tischplätze. Die Einlasszeiten der Restaurants am Abend sind in der Regel zwischen 18 und 21 Uhr. Das Waterfront Restaurant bietet eine internationale Küche, oft mit Klassikern aus der deutschen Küche. Im Mediterranean Restaurant wird mediterrane Küche serviert, im Fusion Restaurant asiatische. Es gibt neben einem täglich wechselnden Menü auch ein festes Menü, das die gesamte Reise über verfügbar und in allen drei Hauptrestaurants identisch ist. Hier waren wir eigentlich immer sehr zufrieden. Wer nicht bedient werden wollte, konnte immer ins Club Bistro Buffet Restaurant oder an den Al Fresco Grill am Lido Deck gehen. Im Club Bistro fehlte uns allerdings die Auswahl, es gab über die Reise wenig Abwechslung und in meinen Augen wären auch etwas einfachere Speisen, wie zum Beispiel eine Pasta oder Lasagne, gut gepasst. Positiv aufgefallen sind uns aber die Sugar Bar mit den vielen Desserts, die Wok Station sowie die Obst- und Salatbar.
Wer ein ganz besonderes Dinner-Erlebnis wünscht, ist unter anderem in den Aufpreis-Restaurants sehr herzlich willkommen. Im Steakhouse ,,The Grill’’ gibt es die verschiedensten Steak- und Fleischgerichte zu wirklich sehr humanen Preisen. Wir waren da wirklich sehr zufrieden und können das Restaurant nur wärmstens weiterempfehlen. Spannend ist sicher auch der ,,Chef’s Table’’, wo man für 69 Euro pro Person ein exklusives Menüs unter Anwesenheit des Chefkochs mit passender Weinbegleitung bekommt. Das haben wir aber nicht ausprobiert. Darüber hinaus wird ein Mal pro Reise im Fusion Restaurant ein indisches Dinner mit echten Spezialitäten aus Indien angeboten. Eine tolle Sache, bei der man für faire 25 Euro pro Person einen Einblick in die kulinarische Welt Indiens bekommt.
Einige kulinarische Highlights von unserer Reise mit der VASCO DA GAMA
Der Service und die Crew der VASCO DA GAMA waren während unserer Kreuzfahrt wirklich ganz wunderbar. Alle, egal ob in den Restaurants oder Bars, waren immer sehr aufmerksam und nett. Auch an der Rezeption wurde einem immer weitergeholfen. Das nicko cruises-Team an Bord hatte zudem immer ein offenes Ohr und hat einige Veranstaltungen wie Quizzes, Vorträge oder andere Dinge geboten. Der Cruise Director selbst war jedoch wenig präsent, seine täglichen Durchsagen waren aber mit interessanten Inhalten gefüllt und haben uns sehr gut gefallen.
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