Im zweiten Teil unseres Reiseberichts setzen wir unsere Kreuzfahrt mit der VASCO DA GAMA fort: Nach einem weiteren Seetag erreichen wir Reykjavik, unseren ersten isländischen Hafen. Nun gehen wir auf ein besonders intensives Kennenlernen mit der Natur, die sich uns in ihrer vollen Pracht zeigt. Hier geht es zu allen Teilen des Reiseberichts.
An unserem zweiten Seetag auf dem Weg nach Reykjavik machte das Wetter schließlich eine 180 Grad-Wendung. Schon in der Nacht war es ziemlich ungemütlich geworden, das Schiff machte ganz schöne Roll- und Stampfbewegungen. Erfasst von einem immer wieder auftretenden Island-Tief, waren wir nicht nur bis zu sechs Meter hohen Wellen, sondern auch einer Windgeschwindigkeit von 103 Stundenkilometern ausgesetzt. Definitiv nicht ohne - und das war auch auf dem Schiff deutlich zu spüren. Alle Veranstaltungen im Stehen wurden abgesagt, es gab nur noch welche im Sitzen, etwa mit Vorträgen der Lektorin. Wir machten es uns aber fast den gesamten Tag über in einem der Lounge-Körbe auf dem Lido Deck gemütlich, dass durch das Glasdach, welches je nach Bedarf geöffnet und wieder geschlossen werden kann, Wind- und Wettergeschützt ist.
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Mit einer ordentlichen, durch den Seegang verursachten Verspätung von vier Stunden, war endlich wieder Land in Sicht. Nachdem uns ein weiterer ,,Stargast’’ der Reise, Olaf der Flipper, mit einem Pool-BBQ bei Laune hielt, machten wir gegen 18 Uhr in unserem ersten isländischen Hafen der Reise fest. Willkommen in Reykjavik!
Ausgerüstet mit Winterjacke, Mütze und Schal ging es auf Erkundungstour durch die am nördlichsten gelegene Hauptstadt der Welt. Mit einer Zahl von fast 140.000 Menschen wohnt in Reykjavik zudem knapp ein Drittel der Gesamtbevölkerung Islands. Vom Kreuzfahrt-Terminal fährt ein kostenloser Shuttlebus direkt in die Innenstadt. Die Hauptstraße entlang, entdeckten wir Reykjavik während eines ganz entspannten Spaziergangs. Und da stellt sich raus: In wirklich jedem Schaufenster gibt es was zu entdecken. Da wäre nicht zuletzt eine Katze namens Ófelia, die es sich ungestört der vielen Menschen in einem Souvenirshop an der Krambúðin-Straße gemütlich macht. Doch auch Highlights wie die berühmte Regenbogenstraße, die in echt noch so viel schöner aussieht, als auf Bildern, sowie die Hallgrimskirkja, hinterlassen Eindruck.
Zurück zu unserer VASCO DA GAMA ging es aber nicht mit dem Shuttlebus, sondern auf eine ganz moderne Weise. Wir schnappten uns drei der E-Scooter an der Hallgrimskirkja und machten uns auf den Weg in Richtung Hafen. Man bekommt nicht nur nochmal einen tollen Eindruck von der Umgebung, sondern hat auch jede Menge Spaß. Pro Scooter kommt man auf etwa zehn Euro.
Einige Impressionen aus dem wunderschönen Reykjavik
Unser zweiter Tag in Reykjavik steht ganz im Zeichen des berühmten ,,Golden Circle’’ - und seiner gewaltigen Natur. Unser Ausflug führte uns zu allererst in den Þingvellir-Nationalpark, der sich durch eine riesengroße Grabenbruchzone auszeichnet, die durch das Auseinanderdriften von zwei tektonischen Platten entstanden ist. Heute bekommt man hier ein wahres Naturparadies zu sehen, mit viel grün, einem kleinen Wasserfall und der bekannten Almannagjá-Schlucht. Der Nationalpark ist übrigens auch ein fantastischer Ort zum Wandern. Dafür muss man allerdings deutlich mehr Zeit mitbringen als wir. Der Bus brachte uns schließlich weiter ins Geysir-Gebiet. Schon vom Parkplatz aus ist der heiße Dampf der sprudelnden Quellen zu sehen. Um den großen Geysir, der alle fünf bis acht Minuten ausbricht und eine Höhe von teils 60 bis 80 Metern erreicht, türmten sich die Menschen und warteten mit ihren Handys den perfekten Moment ab. Allein die Menschenmassen zeigen: Island hat sich schon längst zu einem sehr touristischen Land entwickelt und ist keinesfalls mehr der absolute Geheimtipp am Rande des nördlichen Polarkreises. Das macht Island aber nicht weniger beeindruckend.
Das größte Highlight des Ausfluges kam aber erst danach: Der Gullfoss-Wasserfall. Auf einer Höhe von 32 Metern befördert er über zwei Stufen bis zu 2.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Ein wirklich einmaliges und extrem beeindruckendes Naturschauspiel. Unsere Klamotten haben den Segen des Wasserfalls und Himmels, der uns mit einem kräftigen Regen überraschte, jedenfalls bekommen - mit sehr sehr viel Wasser. Wie gut, dass der Gullfoss-Wasserfall der letzte Stopp des Ausflugs war. Und schneller als gedacht, waren achteinhalb Stunden um. Kostenpunkt des Ausflugs: 225 Euro pro Person inklusive Mittagessen - kein Schnäppchen.
Den Abend ausklingen lassen haben wir heute beim indischen Dinner im Fusion Restaurant an Bord. Wir haben einen tollen Einblick bekommen in die indische Küche und Aromenwelt, die uns Europäern nicht ganz so geläufig ist. Neben verschiedenen Vorspeisen und Chutneys, wurden uns unter anderem Hühnchen-Korma und Vindaloo vom Schwein als Hauptgang serviert. Schließlich gab es noch eine Auswahl an indischen Desserts sowie den traditionellen Schwarztee ,,Sulaimani’’. Ein wirklich tolles kulinarisches Erlebnis, das seine 25 Euro in jedem Fall wert ist.
Ein köstliches Dinner mit Einblick in die Aromenwelt Indiens
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