Die Kanaren mal in aller Vollständigkeit: Mit dem kleinen, aber feinen Kreuzfahrtschiff WORLD VOYAGER von nicko cruises geht es zu allen sieben kanarischen Hauptinseln und darüber hinaus natürlich auch nach Madeira sowie zu ihrer kleinen Schwesterinsel Porto Santo. Lasst euch mitnehmen auf eine zehntägige Reise in der heißen Sonne der Kanaren und erlebt den besonderen Kontrast zwischen magischen Lorbeerwäldern und endlosen Wüstenlandschaften.
↳ Im dritten Teil des Reiseberichts starten wir mit einem stürmischen Seetag. Es bleibt genug Zeit zur Entspannung und wir genießen ein Barbecue an Bord. Am nächsten sind wir auf der kleinen Schwester Madeiras, Porto Santo, ehe es weiter nach Madeira selbst geht. Alle weiteren Teile des Berichts sind hier zu finden.
Donnerstag ist Seetag! Das war das Motto am heutigen Tag. Ich habe mich auf diesen Seetag sehr gefreut, denn bei unserer Mittelmeer-Kreuzfahrt mit WORLD VOYAGER letztes Jahr im Oktober gab es keinen und irgendwie gehört ein voller Tag auf See für mich zu einer Kreuzfahrt dazu. Sicherlich kann man sich auch einen entspannten Tag an Bord machen, wenn das Schiff im Hafen liegt, aber das ist einfach nicht dasselbe. Der Faktor, nur das Meer um sich zu haben, ist schon ganz schön. Zudem habe ich dann immer Angst, was Wichtiges an Land zu verpassen, gerade wenn ich die Insel oder den Hafen noch nicht kenne.
Aber so viel dazu. Zuerst stand natürlich ein gemütliches Frühstück auf dem Plan, wenn man es denn gemütlich nennen kann. Das Wetter war nicht gerade bezaubernd, es war kalt, ziemlich bewölkt und windig. Draußen sitzen konnte man da eher weniger. WORLD VOYAGER als kleines Schiff hatte bei dem Wellengang natürlich auch seine Probleme, es rollte und stampfte zeitweise doch recht stark. Das wirkte sich offenbar auch auf das Wohl einiger Gäste aus, denn das Restaurant blieb beim Frühstück vergleichsweise leer, wobei wir ohnehin nur um die 80 von 200 möglichen Gästen an Bord waren.
Angekündigt für den Seetag war ein leckeres Barbecue oben am Sonnendeck. Wie schon eben beschrieben, stellte sich das Wetter aber gegen uns, sodass das Sonnendeck definitiv ungeeignet war für ein gemütliches Barbecue. Kurzerhand wurde es also ins Mystic Restaurant im Schiffsinneren verlegt. Wer die Seeluft dennoch um sich haben wollte, konnte die Alfresco-Terrasse hinten am Heck nutzen.
Es standendiverse Grillgerichte zur Auswahl: Verschiedene Fleischgerichte wie Rippchen oder Grillsteaks, Fisch oder auch verschiedene Gemüsesorten. Doch auch die süßen Nachspeisen wurden nicht vernachlässigt: Neben leckeren Cremes im Gläschen gab es auch für ein deutsches Kreuzfahrtschiff eher außergewöhnliche Dinge wie Baklava, das aus der türkischen Küche stammt. Schade, dass kein richtiges Barbecue möglich war, die Crew hat das Beste draus gemacht.
Die Zeit an Bord vergeht an so einem Seetag recht schnell, auch wenn man vielleicht zur Vermutung kommen könnte, dass es auf so einem kleinen Schiff wie WORLD VOYAGER nicht so wäre. Selbstverständlich ist hier nicht so viel los wie auf manch einem anderen Kreuzfahrtschiff anderer Dimensionen, doch langweilig wird es eigentlich nicht.
Mal gibt es einwenig Musik in der Lounge, ein Bordshop-Special oder auch ein Vortrag der Lektoren an Bord. Auf unserer Reise war als Special der Journalist Helmut Stapel mit an Bord, zusätzlich zum Lektoren, der immer mit dabei ist und über längere Zeit auf dem Schiff verbleibt. Alternativ bietet sich natürlich die Möglichkeit, sich einfach mal zurückzulehnen, einwenig zu entspannen oder ein gutes Buch zu lesen. Das wichtige dabei ist: Das Abendessen sowie der Absacker bleiben an Bord immer der krönende Abschluss des Tages.
Gleich früh am Morgen um sieben Uhr machten wir auf der kleinen Insel Porto Santo fest. Sie gehört mit ihren 42 Quadratkilometern Fläche und etwa 5.500 Einwohnern zur Inselgruppe Madeira und damit auch zu Portugal. Bezeichnet wird sie gerne auch als die ,,kleine Schwester Madeiras’’, wobei sie natürlich lange nicht so viel Leben und Touristen aufweisen kann wie Madeira selbst. Doch auch Porto Santo hat seinen ganz persönlichen Charme.
Um die Highlights der Insel einmal möglichst umfangreich zu sehen, habe ich mich für die Inseltour über Porto entschieden. Alternativ wäre auch eine kleine Wanderung um den 516 Meter hohen ,,Pico do Facho’’, sprich den höchsten Punkt der Insel möglich gewesen. Um 8:30 Uhr starteten beide Ausflüge auf der Pier.
Während die Wanderer zu Fuß losmarschierten, ging es für uns ganz gemütlich mit dem Bus los. Erster Halt war für uns ein etwas weiter oben gelegner Aussichtspunkt, von dem man auf die gesamte Insel blicken konnte. Besonders schön anzusehen war dabei natürlich der neun Kilometer lange Sandstrand. Ein Traum, wenn man bedenkt, dass Madeira eigentlich keine Strand- und Bademöglichkeiten bereithält. Wahrscheinlich bietet sich Porto Santo auch deswegen als attraktives Ziel für Tagestouristen an, die morgens mit der Fähre von Madeira aus in nur zweieinhalb Stunden hierher kommen können. Nach Madeira geht es dann auf selber Strecke am späten Nachmittag wieder zurück. Statt an den Strand ging es für uns weiter in ein nachgebautes Landhaus. Hier wurde genau gezeigt, wie die Menschen auf Porto Santo früher lebten, welche Werkzeuge sie benutzen und wie sie geschlafen haben. Selbstverständlich konnten wir im Anschluss auch noch den berühmten Porto-Santo-Wein probieren, der ebenso zum Verkauf stand. Im Anschluss ging es über sehr enge Landwege (mit dem Reisebus sehr beachtlich) nach Pico do Castelo in 437 Meter Höhe. Von hier aus hatte man natürlich einen noch mal wesentlich besseren Blick über die Insel.
Schließlich stand der Besuch eines botanischen Gartens und Vogelparks in Quinta das Palmeiras auf dem Plan. Zwar ist dieser künstlich angelegt, doch man findet hier regionale Fauna sowie auch tropische Tierarten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Garten doch ganz schön anzusehen war und durchaus als ,,Wohlfühloase’’ bezeichnet werden kann. Da die Tiere logischerweise auch nicht Menschenscheu waren, kam auch das ein oder andere schöne Foto bei rum. Zum Schluss ging es noch kurz an den Strand, wobei die Zeit für einen langen Strandspaziergang natürlich nicht gereicht hat. Einen guten Eindruck konnte man aber auf alle Fälle gewinnen.
Mein Fazit zu Porto Santo: Eine tolle, kleine Insel, die definitiv nicht vom Tourismus überlaufen ist. Es gibt zwar einen Flughafen und im Vergleich zu z. B. El Hierro nicht ganz so wenige Touristen, doch man hat nicht das Problem, das jemandem ständig einer vor die Linse läuft. Gerade der kilometerlange Sandstrand hat mich begeistert und wäre bei längerer Liegezeit definitiv einen Besuch wert.
Gegen 13 Uhr legte WORLD VOYAGER schon wieder ab und verließ Porto Santo mit Kurs auf den Hafen von Funchal und machte sich also auf den Weg nach Madeira. Auf Madeira hatte ich mich im Vorfeld der Reise besonders gefreut, denn schon Anfang Januar durfte ich die Insel kennenlernen. Damals hatten wir noch das Glück, die großartige Weihnachtsbeleuchtung und -gestaltung zu Gesicht bekommen zu haben. Die war aber nun natürlich schon weg.
Auf der Überfahrt hatten wir traumhaftes Wetter. Die Sonne schien, es herrschten angenehme Temperaturen, sodass es sich bei einem leckeren Homemade-Icetea von der Bar definitiv aushalten lies. Nach einem spannenden Vortrag von Helmut Stapel zu der Entdeckung der Kanarischen Inseln legten wir kurz vor 17 Uhr auch schon in Funchal an. Das Einlaufen hier ist immer wieder ein Highlight: Gerade wenn man erst wie wir ein ganzes Stück an der Insel entlangfährt, ist es wirklich zum Träumen. Da auch das Wetter mitgespielt hat, gab es nichts, worüber man sich hätte beschweren können.
Passend zum Sonnenuntergang haben wir heute auf der Al Fresco Terrasse, dem Außenbereich des Mystic Restaurants, zu Abend gegessen. Ich hatte eine großartige Vorspeise unter anderem mit Lachs, einen sehr guten Algensalat, zur Hauptspeise ein leckeres Kaninchen-Filet und eine fantastische süße Nachspeise mit Sahnecreme, Schokolade und Erdbeeren.
Mein Abendessen an Bord von WORLD VOYAGER
Ausklingen lassen, haben wir den Tag diesmal nicht an Bord, sondern in Funchal. Wir sind über Nacht im Hafen geblieben, sodass sich das natürlich angeboten hat. Und da die Liegeplätze auf Madeira alle ziemlich zentral gelegen sind, erst recht. Wie spazierten also entlang der Hafenpromenade in Richtung der vielen Cafés und Restaurants, ehe wir uns in einem Lokal für eine traditionelle Poncha eingefunden haben. Da das weniger später aber schon schließen wollte, mussten wir umdisponieren und wollten eigentlich wieder zurück zum Schiff. Als uns dann am Yachthafen aber eine wunderschöne Stimme bezauberte, setzten wir uns kurzerhand in dieses Lokal und genossen den Abend mit Blick auf WORLD VOYAGER.
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