Die Kanaren mal in aller Vollständigkeit: Mit dem kleinen, aber feinen Kreuzfahrtschiff WORLD VOYAGER von nicko cruises geht es zu allen sieben kanarischen Hauptinseln und darüber hinaus natürlich auch nach Madeira sowie zu ihrer kleinen Schwesterinsel Porto Santo. Lasst euch mitnehmen auf eine zehntägige Reise in der heißen Sonne der Kanaren und erlebt den besonderen Kontrast zwischen magischen Lorbeerwäldern und endlosen Wüstenlandschaften.
↳ Im zweiten Teil des Reiseberichts sind wir auf El Hierro. Dabei erleben wir die Insel als ein traumhaftes Naturparadies und nehmen einzigartige Eindrücke mit an Bord. Am nächsten Tag unternehmen wir eine besondere Offroad-E-Bike-Tour auf Fuerteventura. Alle weiteren Teile des Berichts sind hier zu finden.
Gleich um halb neun am Morgen ging es los auf Ausflug. Diesmal war es die Inselrundfahrt über El Hierro - mit einer Fläche von etwa 267 Quadratkilometern die kleinste der sieben kanarischen Hauptinseln. Auch die Zahl der Einwohner ist mit 11.150 Personen nicht gerade hoch. Umso gespannter war ich, die Insel endlich zu sehen. Schon der Blick von meiner Veranda versprach einen spannenden Vormittag. Nicht umsonst schwärmen die Menschen immer wieder von den tausend Meter hohen Klippen und nostalgischen Badebuchten El Hierros.
Der Ausflug war vielfältig wie nie. Wohl, weil die Insel selbst so vielfältig ist. Zu aller erst führte uns der Ausflug nach Valverde, genauer gesagt zum Aussichtspunkt von Isora. Der Wettergott war heute wirklich auf unserer Seite. Ein nahezu klarer Himmel ermöglichte uns einen traumhaften Blick auf die Bucht sowie die Klippen und Felsen. Allein diese enorme Pflanzenvielfalt, der wir dort begegnet sind, hat einen umgehauen - ich war ausgesprochen begeistert. Weiter ging es zum Mirador Jinama. Vorher haben wir aber noch einen Halt am Laurisilva-Wald, der hier auf der Insel auch ,,Zauberwald’’ genannt wird. Warum hab ich erst nicht verstanden, als wir dann dort waren, wurde es mir aber sehr klar. Ich denke, die Bilder sprechen für sich. Es wirkte wirklich magisch auf mich, so wie man sich einen Zauberwald aus dem Film vorstellt.
Angekommen am Mirador Jinama wurden wir von einem extrem dichten Nebel begrüßt, sodass man von der Aussichtsplattform nichts sehen konnte. Dennoch gab es auch hier spannende Natur zu sehen und zu fotografieren, sodass es nicht langweilig wurde. Der letzte Ausflugsstopp war anschließend am von Cesar Manrique erbauten Mirador. Hier hatten wir eine kleine Kaffeepause, ehe es zurück nach Puerto de la Estaca ging. Oberhalb des Hafens hatten wir allerdings noch die Gelegenheit, unser Schiff zu fotografieren.
Wer auf den Kanaren unterwegs ist, könnte den Namen Cesar Manrique unter Umständen einwenig öfter hören. Er war ein Architekt, Aktivist und Umweltschützer, der die Kanaren in seiner Schönheit bewahren wollte und den ,,sanften Tourismus’’ durchsetzen wollte. So hat er sich beispielsweise für Höhenbegrenzungen für Hotels oder Wohnhäuser eingesetzt und brachte seinen persönlichen Architektur-Stil auf nahezu alle kanarischen Inseln. Dadurch machte er sich aber auch zur Zielscheibe gewinnorientierter Investoren. 1992 starb er schließlich bei einem Autounfall auf Lanzarote.
Nach einem ereignisreichen Vormittag und einem entspannten Nachmittag an Bord wartete das Mystic Restaurant schon wieder mit einem leckeren Abendessen auf uns. Zur Vorspeise hatte ich diesmal ein Rindercarpaccio, als Zwischengericht ein Hähnchen-Pilz-Ragout und zur Hauptspeise eine ausgezeichnete Lammkarree. Den Abschluss machte ein Blaubeer-Crumble mit Vanilleeis.
Das heutige Abendessen im Mystic Restaurant
Heute ist Fuerteventura an der Reihe. Das Schöne daran: Da wir erst um 12 Uhr in Puerto del Rosario festmachen werden, bleibt den ganzen Vormittag Zeit für einwenig Ruhe auf an Bord. Ich konnte im Gegensatz zum gestrigen Tag auch mal ausschlafen. Das Frühstück habe ich heute Morgen übersprungen und bin einfach einwenig früher zum Mittagessen gegangen. Im Lido Grill hatte ich einen leckeren Cheeseburger mit guten Pommes. Das Lido ist übrigens eine nette Alternative zum Hauptrestaurant. Hier gibt es ein Light Lunch sowie verschiedene ,,Lido Klassiker’’, dazu gehören z.B. noch Pizza oder Hot Dogs.
Es stand heute mal ein aktiver Ausflug auf dem Plan. Gerade im Vergleich zu den anderen Ausflügen der Reise, bei denen man sich meist mit dem Bus bewegte, eine tolle Abwechslung. Es handelte sich um eine E-Bike-Tour über Fuerteventura. Nach der Ausflugsbeschreibung habe mich mir eine recht entspannte, etwa sechsstündige Tour über die Insel mit einem City-E-Bike vorgestellt. Doch zuerst ging es mit dem Bus ungefähr 20 bis 30 Minuten von Puerto del Rosario aus in einen ganz anderen Ort. Hier hat uns dann ein örtlicher Anbieter in Empfang genommen. Dabei das große Staunen bei allen Ausflugsteilnehmern: Es waren keine City-Bikes, sondern richtige Offroad-Bikes mit den dicken Reifen. Mir machte das nichts aus, ich stellte mir das sogar noch spaßiger vor, aber ich finde schon, dass so etwas präziser in der Ausflugsbeschreibung aufgezeigt und erklärt werden muss.
Schließlich hat jeder ein Fahrrad zugeteilt bekommen und es konnte losgehen. Vor uns lag eine etwa 28 Kilometer lange Tour mit einigen spannenden Stopps. Zuerst ging es eine Weile durch die Landschaft. Wirklich viel zu sehen, gibt es hier natürlich nicht. Es ist sehr sandig, trocken und es herrscht nicht viel Vegetation. Einen besonderen Charme hat die Landschaft aber dennoch, das kann man nicht abstreiten. Angekommen sind wir schlussendlich am Vulkan Calderón Hondo, der mindestens 66 Meter tief ist. Hier war für die Bikes aber Schluss, sodass wir ein kleines Stück eines unbefestigten Weges hinauf auf den Vulkan bestreiten mussten. Von der Aussichtsplattform hatte man einen fantastischen Blick hinab in den Vulkan. Entlang der Landschaft und Küste ging es in Richtung des ,,Popcorn-Strands’’. Das war irgendwie total irre, da die kleinen Steine bzw. Korallen tatsächlich die Form und das Aussehen von Popcorn hatten. In Verbindung mit dem Blick auf Lanzarote natürlich eine tolle Fotokulisse.
Nach einem letzten Abschnitt bis hin zum Ausgangspunkt unserer Radtour ging es mit dem Bus wieder zurück in den Hafen nach Puerto del Rosario zu WORLD VOYAGER - pünktlich zum Abendessen. Auch ein Absacker in der Observation Lounge war selbstverständlich drin, doch danach bin ich mehr als müde ins Bett gefallen. Trotz der Tretunterstützung über den Akku sollte man die Radtouren auf den Kanaren nicht unterschätzen. Gerade der Wind kann es einem durchaus schwer machen.
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