Die Kreuzfahrt-Reedereien schränken ihr Angebot auf dem chinesischen Kreuzfahrt-Markt in letzter Zeit immer weiter ein. Vor allem eigens für für den Markt gebaute Kreuzfahrtschiffe, z.B. von Costa oder Royal Caribbean, werden nach Europa zurückgeholt.
Seit den letzten Wochen machen immer mehr Kreuzfahrt-Reedereien ihren Rückzieher aus dem einst so hochgelobten Kreuzfahrt-Markt in China bekannt. Inwiefern die Corona-Pandemie eine Mitschuld an dem Phänomen trägt, ist durchaus zu hinterfragen. Reedereien wie Costa oder Royal Caribbean International wollen sich offenbar nahezu vollständig aus dem Markt zurückziehen.
Erst vergangene Woche gab Royal Caribbean International bekannt, dass der eigentlich speziell für China gebaute Riesen-Neubau Wonder of the Seas vorerst nicht auf dem chinesischen Markt zum Einsatz kommt. Stattdessen will man ab dem kommenden März in der Karibik und wenig später im Mittelmeer fahren. Auch Costa zieht sich immer weiter zurück. Die Costa Venezia wird, so ,,Cruise Industry News’’, aus China abgezogen und in der Türkei sowie in Griechenland eingesetzt. Das im vergangenen Jahr in Dienst gestellte Schwesterschiff Costa Firenze kam noch überhaupt nicht in China zum Einsatz und soll im nächsten Jahr ebenfalls in Europa bleiben. Norwegian Cruise Line gab seinen Rückzieher mit der Norwegian Joy schon Mitte 2018 bekannt und setzte ihn schließlich im darauffolgenden Sommer um. Das zu dem Zeitpunkt noch ziemlich neue Schiff wurde wieder teuer und aufwändig umgebaut, damit es auf dem US-amerikanischen und europäischen Markt eingesetzt werden kann.
Im Gegensatz dazu stehen die Pläne der Carnival Corporation, der Mutterkonzern von Costa, sowie der Genting Group mit Sitz in Hongkong. Im November 2018 hatte Carnival angekündigt, eine weitere Kreuzfahrt-Gesellschaft in China auf den Markt zu bringen. Im gleichen Zug wurden Neubauaufträge für zwei Vista-Klasse Schiffe an eine chinesische Werft vergeben, was auch den Rückzieher von Costa Asia erklären könnte. Die aufgrund der Pandemie schwer angeschlagene Genting Group lässt bei den MV Werften in Mecklenburg-Vorpommern derzeit zwei Schiffe der Global Class bauen, die eine Kapazität von maximal 9.500 Passagieren erhalten werden.
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